FAQ Mein Naturgarten

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2.Worauf kommt es beim naturnahen Gärtnern an?

Wie bei allen Themen gibt es auch beim naturnahen Gärtnern viele verschiedene Meinungen und Schwerpunkte. Die meisten stimmen aber in den folgenden 4 Grundprinzipien überein:

Bei der Auswahl der Pflanzen auf einen möglichst hohen Wert als Nahrungspflanze für Insekten und andere Tiere wie Singvögel achten. Wildpflanzen haben ungefüllte Blüten, d. h. man erkennt deutlich die Staubblätter mit dem Pollen daran in der Mitte einer jeden Blüte.

Bei der Auswahl der Pflanzen eine ausgedehnte Blühzeit des Beets berücksichtigen, um Insekten über viele Monate Nahrung bieten zu können. Hier sind besonders die Randmonate (Januar bis März und September bis Dezember) zu beachten, da in dieser Zeit in der Regel das Nahrungsangebot für Insekten sehr klein ist.

Heimische Sorten wählen, die unseren Tieren besonders im Winter Nahrung bieten. Dabei ist das Wort „heimisch“ hervorzuheben. Viele Pflanzen aus dem Gartencenter kommen aus anderen Ländern und werden von unseren heimischen Tieren nicht angenommen. Hier sollte der Nutzen über die Optik gestellt werden.

Strukturen im Garten schaffen, z. B. durch Trockenmauern, Totholzelemente, Stein-, Sand- und Laubhaufen o. ä. Habt Mut, wilde Ecken zuzulassen, in denen Ihr verblühte Pflänzlein stehen oder Laub an ausgewählten Stellen liegen lasst. Dann heißt es: Einfach nur beobachten, was passiert. Spatzen kommen ganz sicher und holen sich die Samen, die aus den trockenen Blütenständen herausgefallen sind. Stellen mit dichterem Bewuchs sind Rückzugsorte für Insekten, und den Laubhaufen braucht der Igel dringend als Winterquartier.

Wenn Ihr diese vier Schwerpunkte setzt, kommt das Leben von ganz allein in den Garten. Etwas mehr Artenvielfalt im eigenen Garten und der Mut zu ein wenig mehr „Unordnung“ und Naturnähe könnte viel bewirken.