Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt

Projektseminar
„Stadtentwicklung Frankfurt am Main. Wege in die Nachhaltigkeit“
der Dozenten Dr. Dambeck und Prof. Dr. Wunderlich sowie Studierender (5./6. Semester) im Bachelor-Studiengang (B. Sc.) Physische Geografie

Die Goethe-Universität Frankfurt setzt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und den Auswirkungen des Klimawandels intensiv auseinander. So wurde im November 2020 im Bachelor-Modul „Angewandte Physische Geografie“ unter der Leitung von Herrn Dr. Dambeck und Herrn Prof. Dr. Wunderlich das Seminar „Stadtentwicklung Frankfurt am Main. Wege in die Nachhaltigkeit“ in Kooperation mit dem Centre for Dialogue at Campus Riedberg gestartet.

In verschiedenen Arbeitsgruppen bearbeiten die Studierenden Projekte mit den Schwerpunkten Klima, Wasser und nachhaltige Versorgung – immer mit dem Fokus auf den Riedberg sowie einen Vergleichsstadtteil Frankfurts.

Die KIR unterstützt die Studierenden mit ihrem Netzwerk und Wissen zur Nachhaltigkeit: In zwei virtuellen Meetings mit der KIR wurden die Projekte des Seminars vorgestellt und die Ziele wie auch das weitere Vorgehen mit Expert*innen und unserer Klimaschutzinitiative besprochen. Wir begleiten die Studierenden gerne weiter, teilen unsere Erfahrungen, vermitteln Kontakte zu Expert*innen aus der Region rund um den Riedberg wie Startups oder lokale Landwirte oder bieten Kontaktmöglichkeiten zu den Riedbergerinnen und Riedbergern z. B. um statistische Erhebungen durchzuführen.

Die Studierenden haben sich gut strukturiert

Übergeordnet steht ein Steuerungsteam, das die Fäden in der Hand hält und für den Austausch von Wissen und Ergebnissen zwischen den Arbeitsgruppen und Dozenten sorgt. Darunter arbeiten sechs Arbeitsgruppen an konkreten Themenstellungen in Teilprojekten.

Quelle: Dr. Dambeck und Prof. Dr. Wunderlich, Goethe-Universität Frankfurt, 2021
Fokus Klima

In Gruppen haben die Studierenden am Riedberg Projektstrategien und Untersuchungsansätze entwickelt, um z. B. zu ermitteln, welche Effekte unterschiedliche Begrünungsformen, also Alleen, Parks, Dachbegründung usw., auf das Mikroklima haben. Desweiteren wurde untersucht, wie sich Beschattung und Beschaffenheit des Untergrundes darauf auswirken. Ziele waren u. a., Potentiale zur Temperaturabsenkung abzuleiten oder herauszufinden, welche Art von Begrünung sich wo in der Stadt lohnen würde. Genauer betrachtet wurden bei den Untersuchungen der Ewald-Heinrich-von-Kleist-Platz sowie der Riedbergplatz.

Ergebnisse der Untersuchungen der Gruppe Mikroklimatische Untersuchung am Riedberg: Wirkung von Begrünung:

Die Temperaturunterschiede zwischen den zwei Plätzen Ewald-Heinrich-von-Kleist-Platz und dem Riedbergplatz waren deutlich nachweisbar: Die Oberflächentemperatur auf dem Riedbergplatz war u. a. auf Grund der dunklen Oberfläche durchschnittlich 8 °C höher als am Vergleichsstandort Ewald-Heinrich-von-Kleist-Platz.

Wärmebildfoto, Arbeitsgruppe Klima

Auf einer Bank auf dem Riedbergplatz wurden Spitzentemperaturen von 69,7 °C gemessen. Es wurde festgestellt, dass die Steinwände auf dem Riedbergplatz nachmittags bis zu 45,7 °C erreicht haben und selbst am nächsten Morgen immer noch wärmer waren als die Umgebungstemperatur. Die Vielzahl an Bäumen auf dem Ewald-Heinrich-von-Kleist-Platz bewirkten durch Verdunstung eine messbare Abkühlung auf dem Platz. Die höchste Temperaturdifferenz zwischen den zwei Plätzen betrug 13,5 °C.

Die Studierenden haben desweiteren eine Umfrage bei den Riedberger*innen durchgeführt. Dabei sind die Ergebnisse eindeutig: Auf die Frage zum Temperaturempfinden vergaben die Befragten im Durchschnitt nur eine Schulnote 4,4. 60% der Betragten waren grundsätzlich bereit, sich finanziell an den Kosten für eine Begrünung des Riedbergplatzes zu beteiligen.

Die ausführlichen Ergebnisse der Gruppe Klima findet Ihr hier.

Die Ergebnisse sind in Einklang mit den von uns als KIR gesammelten Erfahrungen und Meinungen der Riedberger*innen. Wir setzen uns seit Sommer 2020 für die Begrünung des Riedbergplatzes ein. Infos dazu findet Ihr auf unserer Projektseite „Umgestaltung Riedbergplatz„.

Ergebnisse der Untersuchungen der Gruppe Mikroklima im Westend an ausgewählten Standorten:

Die Ergebnisse fassen wir Euch in den nächsten Tage hier zusammen. Ausführliche Ergebisse gibt es heute schon direkt bei der Gruppe Mikroklima im Westend.

Fokus Wasser

Hierzu untersucht eine Gruppe, wie das Niederschlagswasser in den Stadtteilen Riedberg und Kalbach nachhaltig genutzt und gespeichert werden kann. Dabei wenden die Studierenden unterschiedliche Methoden an: Zum Beispiel werten sie Satellitenbilder aus, um zu ermitteln, wo überall Dächer begrünt sind, und führen Umfragen durch, um Brauchwasseranlagen zu erheben. So sollen u. a. Lücken in der flächenbezogenen Verteilung gezielt identifiziert werden.

Eine zweite Gruppe setzt sich parallel dazu mit dem Thema Starkregen- und Hochwasserschutz sowie der Regenwasserbewirtschaftung im Stadtteil Frankfurter Berg auseinander. Sie analysiert den Bestand von privaten und staatlichen Hochwasserschutz- und Starkregenbewirtschaftungsanlagen, wie z. B. Zisternen und Mulden-Rigolen-Systemen, Regenrückhaltebecken usw., aber auch ihre Funktionalität, um Maßnahmen und Empfehlungen abzuleiten.

Ergebnisse der Untersuchungen:

Die Ergebnisse fassen wir Euch in den nächsten Tage hier zusammen. Ausführliche Ergebisse gibt es heute schon direkt bei der Gruppe Wasser Riedberg und der Gruppe Starkregen Frankfurt Berg .

Fokus Nachhaltige Versorgung

Eine weitere Gruppe untersucht die Versorgung der Mensen des Campus Riedberg. Sie will herausfinden, ob es möglich ist, die Mensen ausschließlich mit regionalen Lebensmitteln aus Betrieben innerhalb eines Radius von unter 50 km zu versorgen. Kürzere Transportwege und saisonale Lebensmittel würden helfen, CO2-Emissionen zu reduzieren.

Die Umsetzung ist nicht ganz einfach, denn die Bearbeiter*innen legen Wert darauf, dass weiterhin für Studierende erschwingliche Mahlzeiten angeboten werden. Wir sind gespannt auf das Ergebnis des Projekts.

Die sechste Gruppe hat sich vorgenommen, mit einem Unternehmen aus Frankfurt Ideen und Wege für das Einsparen von Papier zu erarbeiten. Inzwischen konnte die Firma Infraserv Logistik im Industriepark Höchst für das Projekt gewonnen werden. Mit der Einsparung von Papier wird nicht nur kostbares Wasser gespart (für die Herstellung eines A4-Blattes sind ca. 10 Liter Wasser nötig), sondern es können auch CO2-Emissionen reduziert werden.

Die Studierenden wollen Optimierungsansätze ausarbeiten und diese mit dem Unternehmen diskutieren. Besonders wichtig ist ihnen, ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und das Papiersparen bei den Mitarbeiter*innen des Unternehmens zu fördern.

Ergebnisse der Untersuchungen der Gruppe Regionale Versorgung der Mensa am Riedberg:

Die Ergebnisse fassen wir Euch in den nächsten Tage hier zusammen. Ausführliche Ergebisse gibt es heute schon direkt bei der Gruppe Regionale Versorgung der Mensa am Riedberg.

Ergebnisse der Untersuchungen der Gruppe Papiersparen im Büro:

Die Ergebnisse fassen wir Euch in den nächsten Tage hier zusammen. Ausführliche Ergebisse gibt es heute schon direkt bei der Gruppe Papiersparen im Büro.

Wie geht es weiter?

Wir als KIR freuen uns, das Projektseminar durch unsere Erfahrungen und unser Netzwerk hier auf dem Riedberg unterstützen zu dürfen. Wir möchten die Studierenden bestärken, sich für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung in unserer Stadt einzusetzen und freuen uns schon auf gemeinsame Aktivitäten und Erkenntnisse in den nächsten Monaten.

Gerne berichten wir hier weiter über diese und die Ergebnisse der Forschungsarbeiten berichten.